Unterleibskrämpfe, starke Menstruationsblutungen, unerfüllter Kinderwunsch oder Schmerzen beim Sex – das alles sind Symptome von Endometriose und Adenomyose.
Rund eine von zehn Frauen leidet an einer der beiden chronischen Unterleibserkrankungen – trotzdem wird nur wenig über sie gesprochen. Der narrative Kurzfilm Hysterical Sisters hat es sich zum Ziel gesetzt, dies zu ändern und zur Aufklärung, Entstigmatisierung und Enttabuisierung von Endometriose und Adenomyose beizutragen. Betroffenen soll eine Möglichkeit geboten werden, sich zu vernetzen und ihnen zu vermitteln, dass sie nicht alleine sind.
Schwester Endometriose
Sie zählt mit zu den häufigsten gynäkologischen Erkrankungen und ist meist mit enormem Leidensdruck verbunden – die Endometriose. Betroffene Mädchen und Frauen haben gutartige Wucherungen aus Gebärmutterschleimhaut-artigem Gewebe, das außerhalb der Gebärmutterhöhle – meist in benachbarten Organen und Geweben – wächst. Die Folgen sind Unterleibsschmerzen, starke Regelblutungen, Schmerzen beim Geschlechtsverkehr, sowie schmerzhafte Zysten und Verklebungen. Auch ein unerfüllter Kinderwunsch ist in Zusammenhang mit der Erkrankung keine Seltenheit. Die genauen Ursachen der Krankheit sind trotz intensiver Forschung bislang unklar. Daher ist weder Heilung noch Vorbeugung bislang möglich – allerdings können die Symptome mit Hilfe von Hormon- und Schmerztherapien deutlich gelindert werden.
Schwester Adenomyose
Lange Zeit wurde die gynäkologische Erkrankung als Unterform der Endometriose angesehen. Gekennzeichnet ist die Adenomyose durch das Einwandern von Gebärmutterschleimhaut-ähnlichem Gewebe in die Muskelschicht der Gebärmutter. Die Symptome sind ähnlich wie bei der Endometriose: Übelkeit, chronische Schmerzen im Unterbauch, starke Menstruationsblutungen sowie Unfruchtbarkeit und ein höheres Risiko für Fehlgeburten. Während noch immer unklar ist, inwiefern die beiden Erkrankungen sich gegenseitig begünstigen, auslösen oder gemeinsame Ursachen haben, ist inzwischen bekannt, dass bis zu 22 Prozent der betroffenen Frauen, sowohl an einer Endometriose als auch an einer Adenomyose leiden.
Gesellschaftliches Bewusstsein schärfen
In Hysterical Sisters hat Regisseurin Chiara Schrede gemeinsam mit dem Wiener Filmteam boxquadr.at die Leidensgeschichte vieler Betroffenen in Bewegtbild aufgearbeitet. Die beiden Krankheiten werden von zwei Schwestern verkörpert, die den Alltag der Leidenden unerträglich machen. Portraitiert werden sie von den Schauspielerinnen Christina Laas-Smulik und Janine Hickl. Das Ziel des Projekts ist es, das gesellschaftliche Bewusstsein zu schärfen – für zwei Krankheiten, die viele Frauen ihrer Lebensqualität berauben und über die noch immer zu wenig gesprochen wird.
Quelle:
https://www.rosenfluh.ch/media/gynaekologie/2018/01/Die-Adenomyose.pdf