Laut einer aktuellen Umfrage des Instituts für empirische Sozialforschung (IFES) ist nur etwa die Hälfte der Österreicher:innen mit dem Gesundheitssystem zufrieden.
Für die Erhebung des „Austrian Health Report 2022 – Welle 2 Bevölkerung/HCP – Health Care Professionals” wurden 801 repräsentativ ausgewählte Bürger:innen ab 18 Jahren sowie 460 Ärzt:innen und Apotheker:innen zum österreichischen Gesundheitssystem befragt.
Österreicher:innen sind eher unzufrieden mit dem Gesundheitssystem
Die Corona-Pandemie schlägt sich auch in der Bewertung von medizinischen Leistungen nieder. Viele Menschen sind unzufrieden mit mangelnder Zeit bei Arztterminen, der Bevorteilung von zahlenden Kund:innen und der allgemeinen Qualität der Betreuung und Behandlung. Nur 56 Prozent der Bevölkerung und 54 Prozent der befragten Ärzt:innen und Apotheker:innen waren demnach „zufrieden mit dem Gesundheitssystem”.
Häufigste Kritikpunkte
Kritikpunkte waren unter anderem die Unzufriedenheit mit dem Mangel an medizinischem Personal, das „deutlich aufgestockt werden muss” und mit der Tatsache, dass private Patient:innen „schneller und besser behandelt” würden als Kassen-Patient:innen. Nur 22 Prozent der Bevölkerung empfanden das österreichische Gesundheitssystem demnach als „fair”.
Zwei Drittel der allgemeinen Bevölkerung war mit der medizinischen Versorgung im Allgemeinen unzufrieden. Weniger als die Hälfte der Befragten bewertete außerdem die Zusammenarbeit von Ärzt:innen, Rettung, Therapeut:innen und den Gesundheitskassen als ausreichend gut organisiert. Den Hausärzt:innen wird bei Gesundheitsfragen mit 73 Prozent nach wie vor „sehr hohes Vertrauen” geschenkt.
Fake News verunsichern bei Gesundheitsfragen stark
Ein weiteres Thema, das seit Beginn der Corona-Pandemie an Aktualität gewonnen hat: Fake News. 41 Prozent der Befragten gaben an, Schwierigkeiten zu haben, Fake News von verlässlichen Quellen zu unterscheiden. 51 Prozent der befragten Ärzt:innen und Apotheker:innen bestätigten diese Unsicherheit der Bevölkerung: Seit Beginn der Pandemie komme es häufiger vor, dass sich Kund:innen mit falschen Informationen an sie wenden. „Vor der Pandemie hat sich die Bevölkerung hier als kompetenter erachtet”, erklärt Reinhard Raml vom IFES laut APA in einer Pressekonferenz.
Quelle: APA