Folge 22: Stottern, Lispeln, undeutliche Aussprache: Beim Lernen von Sprache haben Kinder nicht selten Startschwierigkeiten. Mit dem richtigen Training können Sprachprobleme ausgeglichen- und das Selbstbewusstsein der Betroffenen gestärkt werden.
„Die Welt ist in manchen Momenten zusammengebrochen. Ich war verzweifelt, ich war traurig und ich wollte nach einiger Zeit das Problem akzeptieren, aber das geht leider nicht” – das Problem von dem Pjotr hier spricht: Stottern. Eine massive Einschränkung für das Alltagsleben vieler Betroffenen. So auch für den 24-Jährigen, der seit seinem fünften Lebensjahr mit Sprachproblemen zu kämpfen hat. Mobbing und Hänseleien prägten sein Schulleben. Das führt teilweise so weit, dass die Angst zu Stottern viele seiner Entscheidungen massiv beeinflusst hat: „Auch im Restaurant habe ich oft das gleiche wie mein Freund bestellt, weil es viel einfacher für mich war.”
Durch hartes Training ist der Wirtschafts-Student seit mittlerweile zwei Jahren quasi stotterfrei. Seine nächste Mission: Mit seinem Youtube-Kanal auf das Thema Stottern aufmerksam zu machen. Mehr dazu im Beitrag.
Stottern, Lispeln, undeutliche Aussprache: Logopäd:innen können helfen
Beim Erlernen einer Sprache haben Kinder oft Startschwierigkeiten. Hier helfen Logopäd:innen. Der Beruf, dessen Name aus dem altgriechischen für „Spracherziehung“ stammt, ist mittlerweile kein unbekannter mehr. Was Logopäd:innen allerdings genau machen, wissen die wenigsten. „Sie behandeln von Säuglingen mit einer Trink- oder Saugschwäche bishin zum Schlaganfallpatienten auf der neurologischen Station oder intensivstation im Krankenhaus Patienten und helfen bei diversen Störungsbildern.”, erklärt die Logopädin Fiona Gotsbachner.
Betroffene nicht unter Druck setzen
Eines dieser Störungsbilder, das Stottern, kann den Alltag von Betroffenen stark einschränken. Blockaden, Dehnungen von Silben und Wortwiederholungen. Das Stottern ist für viele Betroffene ein Grund, sich zu schämen. Wie die Logopädin Fiona Gotsbachner weiß, „kann man davon ausgehen, dass Probleme in der Sprache im Sprechen doch sehr große Auswirkungen auf die soziale Teilnahme im Alltag haben. Beispielsweise, wenn ich stottere und mir das Sprechen so schwer fällt, kann es z.B. sehr schwer sein, beim Bäcker eine Bestellung abzugeben.”
Hierbei kann allerdings auch das persönliche Umfeld helfen. So ist es besonders wichtig, stotternde Menschen nicht unter Druck zu setzen, sondern ihnen ruhig und gespannt zuzuhören. 4 von 5 betroffenen Kindern verlieren das Stottern so von allein. Wenn das nicht der Fall ist, kann ein Gang zur Logopädin helfen. Mehr dazu im Beitrag.