Welchen Einfluss haben Emissionen auf unsere Lungengesundheit?

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Egal, ob im Beruf oder im alltäglichen Leben – wir alle sind zwangsläufig Emissionen ausgesetzt. Doch welche Emissionen gelten als weitgehend unbedenklich, welche hingegen als besonders schädlich oder sogar kanzerogen?

Feinstaub spielt eine zentrale Rolle bei der Entstehung von Lungenkrebs. In Bezug auf durch Luftverschmutzung ausgelöste Lungenkarzinome stellt er sogar die Hauptursache dar. Doch wie genau lässt sich Feinstaub definieren? Unter „Feinstaub“ versteht man kleinste Partikel, die, wenn sie in die Lunge eindringen, Entzündungen und Lungenkarzinome verursachen können. Damit können etwa Teilchen, die beim Reifenabrieb auf den Straßen entstehen, gemeint sein.

Die zentralen Ursachen

Deutsche Zahlen zeigen, dass die Hauptursachen für Feinstaub Verbrennungsprozesse einerseits im Haushalt, andererseits in der Industrie und im Straßenverkehr sind, wie der Krebsinformationsdienst bestätigt. Feinstaubentstehung durch Reifenabrieb stellt somit bei Weitem nicht die Hauptursache, jedoch einen weiteren Kontaktpunkt mit Feinstaub im Alltag dar und demonstriert einmal mehr, wie üblich und zugleich unausweichlich der Kontakt mit schädlichen Emissionen für uns ist.

Auf die Luftqualität kommt es an

An Orten, die eine starke Belastung durch Abgase aufweisen, kommen manche Erkrankungen häufiger vor. Darunter fallen schweres Asthma, chronische Bronchitis, Herz- und Gefäßerkrankungen. Auch häufen sich dort bestimmte Formen von Lungenkarzinomen, von denen auch lebenslange Nichtraucher:innen betroffen sein können, also Menschen, die den größten Risikofaktor stets vermieden haben. Wie die deutsche Biologin und Journalistin Dagny Lüdemann in der Zeit bestätigt, konnten viele epidemiologische Studien beweisen, dass mehr Feinstaub zu einer Häufung derartiger Fälle führt. Allerdings bestätigt dieser Zusammenhang allein noch nicht, dass der Staub direkt für die Verursachung von Krebs verantwortlich gemacht werden kann. Mediziner:innen sind sich einig: Die kleinsten Partikel in der Luft dringen besonders tief ins Lungengewebe ein und lösen dort Entzündungsprozesse aus.

Die Rolle der Veranlagung

Eine 2023 im Fachmagazin Nature publizierte Studie legt nahe, dass bei Menschen, die eine genetische Disposition für Lungenkrebs aufweisen, die durch Feinstaub ausgelöste Entzündung des Lungengewebes das Tumorwachstum anregen kann. Die Vermutung der Forschenden lautet daher, dass für Menschen, die eine genetische Disposition für Lungenkarzinome mitbringen, schlechte – also stark durch Abgase belastete – Luft selbst bei einem Nichtraucherstatus einen großen Unterschied macht.

Wie man sich schützen kann

Doch welche Schutzmaßnahmen kann man ergreifen, um das durch Emissionen ausgelöste erhöhte Lungenkrebsrisiko zu senken? Der Deutsche Krebsinformationsdienst empfiehlt regelmäßiges Lüften, sofern man in einem radonbelasteten Gebiet wohnt. Bei Neubauten lässt sich durch eine Vielzahl bautechnischer Maßnahmen der Radongehalt in der Raumluft verringern.

Wenn man von Berufs wegen zwangsläufig dem Kontakt mit schädlichen Substanzen ausgesetzt ist, so kann es hilfreich sein, sich darüber zu informieren, ob Arbeitgeber:innen die vom Gesetzgeber vorgeschriebenen Schutzmaßnahmen ergreifen und sich um deren Einhaltung kümmern.

Weiterführende Informationen darüber, wie ihr dazu beitragen könnt, eure Lungengesundheit zu erhalten, findet ihr hier: 

www.lungenunion.at

www.ogp.at

www.gesundheitsverbund.at

www.karl-landsteiner.at

www.dontsmoke.at

www.netzwerk-bgf.at

www.rauchfrei.at

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