Welchen Schaden fügt Rauchen unserer Lunge zu?

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Rauchen hat einen immensen Einfluss auf die Gesundheit unserer Lunge. Doch wie genau schädigt Rauchen unsere Lunge, und wie kann es gelingen, damit aufzuhören?

Wenn es um Lungenkrebs geht, gilt das Rauchen nach wie vor als die häufigste Ursache. Dazu kommt, dass Lungenkarzinome eine der am schwersten behandelbaren Krebsarten darstellen. Wie das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) berichtet, überleben 90 Prozent der Patient:innen nur wenige Jahre nach der Diagnosestellung. Doch wie genau wirkt sich das Rauchen auf die Gesundheit unserer Lunge aus?

Tabakrauch – ein Giftgemisch

Das Deutsche Krebsforschungszentrum bezeichnet Tabakrauch als ein „Giftgemisch“ aus über 4.800 verschiedenen chemischen Substanzen, die zu überwiegender Zahl erst im Verbrennungsprozess des Tabaks entstehen. Mindestens 250 werden als giftig oder kanzerogen eingestuft. Doch was macht Rauchen so verlockend? Entscheidend ist das tabakspezifische Alkaloid Nikotin. Während es bei Nervosität entspannend wirkt, regt es bei Müdigkeit an – und macht abhängig. Studien zufolge sind rund die Hälfte bis sogar 60 Prozent jener Personen, die regelmäßig rauchen, nikotinabhängig, wie auch das Deutsche Krebsforschungszentrum bestätigt.

Die Auswirkungen auf den Körper

 Rauchen erhöht einerseits das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, doch andererseits auch jenes von zahlreichen anderen, wenn auch teilweise mit weniger schwerwiegenden Verläufen assoziierten Lungenerkrankungen wie Bronchitis, Lungenentzündungen, Tuberkulose oder COPD. Allerdings ist anzumerken, dass Vorerkrankungen der Lunge wie Tuberkulose wiederum das Risiko eines Lungenkarzinoms geringfügig erhöhen. Die Ursache liegt darin, dass sich Lungenkrebs insbesondere in jenen Bereichen der Lunge entwickelt, die infolge einer Tuberkuloseerkrankung vernarbt sind, wie die Deutsche Krebsgesellschaft berichtet. Tabakrauch enthält zahlreiche Stoffe, die Entzündungsreaktionen hervorrufen, Gewebeschäden verursachen und die Produktion von Bronchialschleim verstärken. Darüber hinaus hat er schädigende Auswirkungen auf den Selbstreinigungsmechanismus der Atemwege, erschwert es dem Körper, Fremdstoffe aus den Atemwegen abzutransportieren, und verursacht einen Schleimstau. Des Weiteren dehnt er die Muskulatur der kleinen und engen Atemwege aus, zerstört die Lungenbläschen und beeinträchtigt das Immunsystem, wie das Deutsche Krebsforschungszentrum bestätigt.

Die Folgen des Rauchens

Tatsache ist: Rauchen erhöht massiv das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken – doch auch jenes, von anderen Krebsarten betroffen zu sein. Lungenkrebs, aber auch Krebs in der Mundhöhle, des Kehlkopfes sowie der Bronchien sind in bis zu 90 Prozent der Fälle dem Rauchen geschuldet. Wenn man raucht, gibt es einige Faktoren, die das Krebsrisiko beeinflussen. So spielen etwa die Menge der täglich gerauchten Zigaretten, das Alter, in dem man mit dem Rauchen beginnt, sowie die Menge der Raucherjahre eine erhebliche Rolle. Darüber hinaus steigt das Risiko umso mehr an, wenn beim Rauchen tief eingeatmet wird und die Zigaretten besonders „stark“, also giftreich und kanzerogen sind, wie das Deutsche Krebsforschungszentrum bestätigt.

Weshalb lohnt es sich, mit dem Rauchen aufzuhören?

Mit dem Rauchen aufzuhören, fällt vielen Menschen schwer und entpuppt sich oftmals als nichtlinearer Prozess. Durch den natürlichen Alterungsprozess geht die Lungenfunktion im Laufe des Lebens zurück – bei Rauchenden verschlechtert sie sich allerdings doppelt so schnell.  Je früher man also mit dem Rauchen aufhört, desto mehr profitiert man.

Selbst wenn man bereits von einer Lungenerkrankung betroffen ist: Ein Rauchstopp ist in jedem Krankheitsstadium nicht nur ein sinnvoller, sondern auch notwendiger Schritt. So verbessert sich bei Personen, die an COPD erkrankt sind, innerhalb von nur einem Jahr die Lungenfunktion – insbesondere bei Frauen, die ein erhöhtes COPD-Risiko aufweisen. 10 Jahre nach einem Rauchstopp reduziert sich das Risiko eines Lungenkarzinoms um die Hälfte – dafür ist jedoch ein 100-prozentiger Rauchstopp notwendig; reine Reduktionen zeigen nur geringen Erfolg.

Studien zufolge sind 50 bis 60 Prozent der Rauchenden von einer Nikotinabhängigkeit betroffen, wie auch das Deutsche Krebsforschungszentrum bestätigt. So können eine fundierte Diagnose und individuelle Behandlung zielführend für einen nachhaltigen Rauchstopp sein. Es gibt zahlreiche Programme, die für die Raucherentwöhnung hilfreich sein können. Darüber hinaus besteht nach Bedarf die Möglichkeit professioneller Unterstützung, beispielsweise in Form von ärztlicher Hilfe, wie das Öffentliche Gesundheitsportal Österreichs bestätigt. Was Passivrauchen so fatal macht und weshalb sich somit auch für den Schutz des persönlichen Umfelds ein Rauchstopp lohnt, behandeln wir in unserem nächsten Artikel zur Kampagne zur Lungengesundheit.

Weiterführende Informationen darüber, wie ihr dazu beitragen könnt, eure Lungengesundheit zu erhalten, findet ihr hier: 

stiftung-gesundheitswissen.de

www.lungenunion.at

www.ogp.at

www.gesundheitsverbund.at

www.karl-landsteiner.at

 

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