275.000 Kinder und Jugendliche in Österreich haben einen psychisch erkrankten Elternteil. Doch über die betroffenen Kinder wird nur wenig gesprochen. Das Projekt #visible hat sich diesem Missstand angenommen und bietet Unterstützung.
Die Bandbreite psychischer Erkrankungen in unserer Gesellschaft ist groß. Rund drei von zehn Österreicher:innen leben mit mehr oder weniger stark ausgeprägten psychischen Problemen. Neben den Betroffenen selbst leiden oft auch ihre die Kinder.
Auf sich und die Eltern schauen – eine Gratwanderung
Am Wochenende endlich entspannen und die freie Zeit mit Freunden und Freundinnen genießen: Was für viele Jugendliche selbstverständlich ist, wird für Mika jeden Sonntag zum Konflikt. Denn seine Mutter ist paranoid schizophren – und glaubt, sie könne nur ganz spezielle Lebensmittel vertragen. Deshalb fährt er jeden Sonntag von Wien ins Burgenland, um ihr beim Haushalt zu helfen – denn alleine schafft sie es nicht. Geschichten wie Mika’s gibt es viele. Am Blog von #visible werden sie durch die persönlichen Erfahrungsberichte der betroffenen Kinder sichtbar.
Der Umgang mit der Erkrankung
Kinder und Jugendliche merken meist sofort, wenn mit ihren Eltern etwas nicht stimmt. Und trotzdem ist es sehr schwierig, die Handlungen und Emotionen vom betroffenen Elternteil zu verstehen und richtig mit ihnen umzugehen. Hier kommt #visible ins Spiel. Wenn Kinder psychische Probleme bei Mama oder Papa vermuten – bzw. davon wissen – können sie sich hier beraten lassen.
Hilfe per Mail oder vor Ort
Die Onlineberater:innen, Sozialarbeiter:innen, Pädagog:innen und Psycholog:innen widmen sich jeder Anfrage der Kinder und Jugendlichen persönlich. Das fünfköpfige Team von #visible ist per E-Mail erreichbar und beantwortet Anfragen innerhalb von drei Werktagen. Außerdem ist eine Beratung vor Ort in den Bundesländern Wien, Steiermark, Salzburg, Oberösterreich und Niederösterreich möglich. Die jeweiligen Einrichtungen sind auf der Website verlinkt.
#visible ist ein gemeinsames Projekt von pro mente OÖ, Hilfe für Angehörige psychisch Erkrankter und JoJo. Gefördert wird es vom Bundesministerium für Soziales, Gesundheit, Pflege und Konsumentenschutz.