4LIFECHANGERS: Ohne Einschränkungen mit einer Behinderung leben

Folge 42: Leben mit Behinderung: Wir haben Para-Schwimmer Andreas Onea getroffen, der uns von seinem bewegten Leben erzählt – und erklärt, warum es in der Gesellschaft mehr Sichbarkeit von Menschen mit Beeinträchtigungen braucht.

Vor kurzem, am 3. Dezember, war der internationale Tag der Menschen mit Behinderung. Die Botschaft, die an diesem Tag verbreitet werden soll, gilt eigentlich für jeden Tag: Menschen mit Beeinträchtigungen müssen sichtbarer werden! Denn es gibt alleine in Österreich 1,4 Millionen Menschen, die mit einer Behinderung leben.

Sportwettkämpfe für Menschen mit Behinderung: die Paralympics

Eigentlich waren die Paralympischen Spiele nach dem 2. Weltkrieg als Ansporn für Menschen in der Reha geplant – seit den 60er-Jahren gibt es die regelmäßigen Paralympics. Unser 4LIFECHANGER der Woche, Andreas Onea, hat uns von seinem Leben und seiner Passion für den Schwimmsport erzählt.

„Zum Schwimmen bin ich gekommen nach meinem Autounfall, am 3. Mai 1998, bei dem ich eigentlich sterben hätte sollen. Es ist ein Wunder, dass ich überhaupt überlebt habe. Schwimmsport war dann Teil meiner Rehabilitation und dann hat sich Schritt für Schritt Spitzensport daraus ergeben. Es war nie mein Plan, dass ich Profi werde – aber mit 18 hatte ich die Entscheidung: versuch ich’s oder versuch ichs nicht?”, erzählt der Para-Schwimmer. Andreas holte sich bei den Paralympics 2016 Bronze in 100 Meter Brust für Österreich. Mit nur einem Arm schwimmt er den meisten anderen davon.

„Für mich gibt es Schwimmen nur einarmig”

„Ich war Nichtschwimmer vor dem Unfall, ich habe Schwimmen einarmig gelernt. Wenn ich 2-armige Schwimmer seh, versteh ich nicht wie die das machen. Für mich gibt es Schwimmen nur einarmig“, so Andreas und erzählt weiters: „Also ich find immer Lösungen, ich schau, dass ich immer alle möglichen Barrieren abbaue. Aber die Einschränkungen, die ich gefunden habe – v.a. im Aufwachsen, als Teenager mit einer Behinderung – waren, dass mir andere Menschen etwas nicht zugetraut haben, dass ich leichter Zielscheibe wurde aufgrund einer vermeintlichen physischen Benachteiligung.”

Deshalb wünscht sich Andreas mehr Sichtbarkeit für Menschen mit Behinderung. Mit 19 wird er Moderator für das Behindertensportmagazin „Ohne Grenzen”, mittlerweile moderiert er die ORF Sportnachrichten. Seine Behinderung ist dabei nebensächlich und wird somit nicht nur sichtbar, sondern auch normalisiert. Mehr dazu im Beitrag.

 

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