Diagnose Lungenkrebs: Der Stellenwert der Früherkennung

Auch wenn Heilungschancen und Behandlungsmöglichkeiten bei einigen Krebsarten in den letzten Jahren deutlich gestiegen sind, ist eine Diagnose für Betroffene nach wie vor ein großer Einschnitt im Leben. Umso wichtiger ist es, das Bewusstsein für Möglichkeiten der Früherkennung bei Lungenkrebs zu stärken.

Wie die Deutsche Krebsgesellschaft berichtet, schreitet eine Lungenkrebserkrankung meist im Verborgenen voran. Symptome, die auf ein solches Krankheitsbild hindeuten können, bleiben im Frühstadium häufig aus. So kommt es, dass erst im fortgeschrittenen Stadium Beschwerden auftreten, die aufgrund ihrer Unspezifität nicht selten erst nach einiger Zeit zur Diagnose führen.

Welche Beschwerden können auftreten?

Tritt akut ein hartnäckiger Husten auf, der trotz eigentlich adäquater Behandlung nicht abschwächt, oder liegt ein chronischer Husten vor, der seinen Charakter verändert, kann es sich um Symptome einer Lungenkrebserkrankung handeln. Ebenso können Schluckbeschwerden, Fieberschübe und Nachtschweiß auf ein Lungenkarzinom hindeuten. Darüber hinaus nennt die Deutsche Krebshilfe Knochen- und Brustschmerzen, Schluckbeschwerden, Atemprobleme, Heiserkeit, (un-)blutigen Auswurf sowie ungewollten Gewichtsverlust als potenzielle Hinweise auf das Vorliegen eines Lungenkarzinoms.

Es muss sich nicht um Lungenkrebs handeln

Es gilt jedoch zu beachten, dass die obengenannten Beschwerden auch auftreten können, ohne dass eine Krebserkrankung vorliegt. Vielmehr sind sie als Warnsignale zu verstehen und als Aufruf, die Symptome bei dem/der zuständigen Ärzt:in abzuklären.

Welche Diagnose- und Behandlungsmöglichkeiten gibt es?

2017 wurde im Deutschen Zentrum für Lungenforschung ein Atemtest entwickelt, der Lungenkrebs mit hoher Treffsicherheit erkennt. Der Vorgang: Kleinste Veränderungen in der Zusammensetzung der Ausatemluft werden gemessen und ausgewertet. Zur Diagnosestellung eines Lungenkarzinoms kommen einerseits eine körperliche Untersuchung sowie Laboranalysen zum Einsatz. Andererseits werden Röntgenuntersuchungen, Bronchoskopie, Positronenemissionstomografie in Kombination mit der CT (PET-CT) oder MRT (PET-MRT) sowie die Kernspintomografie (MRT) als gängige Untersuchungsverfahren bei Lungenkrebs herangezogen.

 

Die Behandlungsmöglichkeiten bei Lungenkrebs verbessern sich ständig. So sorgen Immuntherapien sowie zielgerichtete Therapien für einen effektiveren und schonenderen Therapieverlauf. Doch die nach wie vor effektivste Methode, um Lungenkrebs vorzubeugen, ist der Verzicht auf das Rauchen, wie der Wiener Gesundheitsverbund berichtet.

Der Stellenwert der Früherkennung

Die Früherkennung verändert den Krankheitsverlauf maßgeblich, denn eine Behandlung, die bereits im Frühstadium der Erkrankung ansetzt, kann ein Lungenkarzinom sogar heilen, während der Einsatz einer Therapie im fortgeschrittenen Verlauf nur noch zur Linderung der vorliegenden Beschwerden und zu einer Steigerung der Lebensdauer und -qualität beiträgt. Jede fünfte Person, die an Krebs stirbt, stirbt an einem Lungenkarzinom. Das sind österreichweit jährlich beinahe 4.000 Menschen – Fortschritte in der Früherkennung könnten diese Zahlen deutlich sinken lassen.

Weiterführende Informationen darüber, wie ihr dazu beitragen könnt, eure Lungengesundheit zu erhalten, findet ihr hier: 

stiftung-gesundheitswissen.de

www.lungenunion.at

www.ogp.at

www.gesundheitsverbund.at

www.karl-landsteiner.at

 

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