Die häufigsten Lungenerkrankungen: ihre Risiken, Symptome und Behandlungsmöglichkeiten

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Lungenerkrankungen sind weltweit nach wie vor die zweithäufigste Todesursache. Betroffene haben mit weitreichenden Einschränkungen im Alltag zu kämpfen. Doch worin bestehen wesentliche Unterschiede zwischen den Erkrankungen?

COPD, Asthma bronchiale und Lungenfibrose stellen die häufigsten Lungenerkrankungen dar. Ihre Ursachen sind ebenso vielfältig wie ihre Symptome. Welche Möglichkeiten in Bezug auf Diagnosestellung und adäquate Behandlungsmethoden bestehen aktuell? Welches Risiko für Folgeerkrankungen bergen diese Erkrankungen, welche Rolle spielt dabei das Rauchen, und weshalb lohnt sich eine frühe Diagnosestellung?

COPD – die chronisch obstruktive Lungenerkrankung

„COPD“ beschreibt eine fortschreitende Lungenkrankheit, die mit einer Entzündung und anhaltenden Verengung (Obstruktion) einhergeht. Zwar gibt es geeignete Medikamente, die diese Obstruktion teilweise zurückbilden – allerdings bisher noch nicht vollständig. Ebenso bleiben die Veränderungen in der Lunge bestehen und schreiten meist sogar noch weiter voran, weshalb COPD aktuell als nichtheilbar gilt. Atemnot unter Belastung sowie chronischer Husten oder Auswurf sind zentrale Symptome, die auf eine vorliegende COPD hindeuten können. Das COPD-Risiko wird durch Faktoren erhöht, die Entzündungen in der Lunge auslösen und befeuern können.

Nicht weiter verwunderlich ist es also, dass Rauchen den Hauptrisikofaktor für die Entstehung von COPD darstellt. Wie der deutsche Lungeninformationsdienst bestätigt, haben nur 10 bis 20 Prozent der Betroffenen nie in ihrem Leben geraucht. Doch auch passives Rauchen, genetische Veranlagungen, berufsbedingtes Einatmen von Stäuben, Luftschadstoffe, Atemwegsinfektionen in der Kindheit sowie Frühgeburten bergen ein erhöhtes COPD-Risiko.

Asthma bronchiale

Asthma bronchiale, häufig einfach nur als „Asthma“ bezeichnet, beschreibt ebenfalls eine chronische Erkrankung der Lunge – genauer gesagt der unteren Atemwege. Darüber hinaus ist das Krankheitsbild von einer übermäßigen Empfindlichkeit gegenüber verschiedenen Reizen gekennzeichnet. Fachleute sprechen hier von „bronchialer Hyperreagibilität“. Die Folge ist eine anfallsweise Verengung der Bronchien, wodurch typische Asthma-Symptome wie „pfeifender“ Atem, Husten und Atemnot entstehen.

Eine adäquate Behandlung durch Medikamente und regelmäßige Bewegung ermöglichen Betroffenen nicht nur ein einigermaßen beschwerdefreies Leben, sondern verhindern auch ein weiteres Fortschreiten der Erkrankung, das zu einer Verschlechterung der Sauerstoffaufnahme und einem Nachlassen der körperlichen Belastbarkeit führen würde. Es kann zwischen allergischem und nichtallergischem Asthma unterschieden werden. Allerdings gibt es auch Fälle, bei denen beide, also innere (körpereigene) sowie äußere (körperfremde), Faktoren zusammenspielen, was eine klare Abgrenzung unmöglich macht – die Folgen für Lunge und Atmung sind ohnehin sehr ähnlich, wie die Gesundheitsinformation.de bestätigt.

Die genauen Asthmaursachen und Entstehungsmechanismen sind noch immer zu großen Teilen ungeklärt. Jedoch lassen sich gewisse Faktoren benennen, welche die Entstehung von Asthma nach derzeitigem Kenntnisstand begünstigen. Die Anfälligkeit für Asthma kann erblich bedingt sein. Des Weiteren können das Immunsystem, der Einfluss von Infektionen, die frühkindliche Prägung sowie das Rauchen eine Rolle bei der Krankheitsentstehung spielen.

Lungenfibrose

Der Begriff Lungenfibrose fasst eine Vielzahl unterschiedlicher Krankheitsbilder zusammen. Sie alle gehen mit einem Umbau des Lungengewebes einher, der oft einer chronischen Entzündung geschuldet ist.  Infolge dieser Entzündung bildet sich übermäßig viel Bindegewebe in der Lunge, was sowohl die Sauerstoffaufnahme als auch die Dehnbarkeit der Lunge beeinträchtigt. So verschlechtert sich schließlich die Lungenfunktion, was durch Symptome wie Atemnot und Reizhusten zum Ausdruck kommt.

Lungenfibrosetherapien haben zum Ziel, das Fortschreiten der Fibrosierung, also Vernarbung der Lunge, zu verlangsamen oder bestenfalls zu stoppen, da einmal entstandene Vernarbungen nicht mehr rückgängig zu machen sind. Darüber hinaus wird häufig eine symptomatische Therapie angewandt, die nicht nur der Linderung der Beschwerden, sondern auch der Vermeidung potenzieller Komplikationen und Folgeerkrankungen dient.

Der Zusammenhang zwischen Rauchen und Lungenerkrankungen

Das Rauchen erhöht massiv das Risiko für diverse Lungenerkrankungen und auch Lungenkrebs. So werden 85 Prozent der Lungenkrebserkrankungen auf das Rauchen zurückgeführt, wie das Deutsche Krebsforschungszentrum (DKFZ) bestätigt. Darüber hinaus führen bestimmte, durch chronische und langwierige Infektionen hervorgerufene Lungenerkrankungen wie Tuberkulose zu einem geringfügigen Anstieg des Lungenkrebsrisikos.

Das liegt daran, dass Lungenkrebs insbesondere in jenen Bereichen der Lunge entsteht, die infolge einer Tuberkuloseerkrankung Vernarbungen aufweisen, wie die Deutsche Krebsgesellschaft bestätigt.

Weshalb sich eine frühe Diagnosestellung lohnt

Auch bei Erkrankungen, die bisher als nichtheilbar gelten, bietet eine frühe Diagnosestellung wesentliche Vorteile. So kann sie etwa zu einer deutlichen Verbesserung des Gesundheitszustandes beitragen und Therapiechancen erhöhen. Darüber hinaus ermöglicht sie es, möglichen Folgeerkrankungen wie etwa dem erhöhten Lungenkrebsrisiko frühzeitig vorzubeugen.

Weiterführende Informationen darüber, wie ihr dazu beitragen könnt, eure Lungengesundheit zu erhalten, findet ihr hier: 

stiftung-gesundheitswissen.de

www.lungenunion.at

www.ogp.at

www.gesundheitsverbund.at

www.karl-landsteiner.at

 

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