Früherkennung bei Lungenkrebs: Welche Rolle spielt unser Erbgut?

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Lungenkrebs zählt nach wie vor zu den Krebsarten mit der höchsten Sterblichkeitsrate. Maßnahmen, um das Risiko, selbst daran zu erkranken, zu senken, gibt es viele. Doch welche Rolle spielt eigentlich unser Erbgut bei Lungenkrebs?

Erkranken mehrere Familienmitglieder an Krebs, liegt häufig vererbbarer Krebs vor.

Nicht die Krebserkrankung selbst, sondern die Veranlagung dafür ist jedoch das, was tatsächlich vererbt wird. Jene vererbten krebsfördernden Veränderungen im Erbgut der Zellen müssen jedoch nicht zwingend zum Ausbruch einer Krebserkrankung führen. Doch wie sieht es konkret mit der Vererbbarkeit einer Veranlagung zu Lungenkrebs aus?

Die Vererbbarkeit von Lungenkrebs

Eine schwedische Studie zu familiärem Krebsrisiko legt nahe, dass auch eine Veranlagung zu Lungenkrebs vererbt werden kann. Demnach weisen Kinder von Menschen, die von Lungenkrebs betroffen sind, eine erhöhte Wahrscheinlichkeit auf, ebenfalls daran zu erkranken. Dieses Risiko ist nochmals höher, wenn die Erkrankung beim Elternteil bereits im jungen Alter vorlag. Auskunft über die Ursachen dieser erhöhten Wahrscheinlichkeit kann die Wissenschaft aber bis jetzt noch nicht geben. Es könnte also sowohl der Fall sein, dass Kinder ähnlichen schädlichen Umweltfaktoren ausgesetzt waren wie der betroffene Elternteil oder auch, dass die Ursache in bisher nicht ausreichend erforschten erblichen Faktoren liegt.

Wo das Erbmaterial mit Sicherheit eine Rolle spielt

Es gibt jedoch auch Fälle, in denen sich die Ursache für ein erhöhtes Krebsrisiko klar benennen lässt. Seltene erbliche Krebssyndrome, wie etwa das sogenannte „Li-Fraumeni-Syndrom“, basieren auf Veränderungen im Erbmaterial, die an Nachkommen weitergegeben werden. Diese können durch einen Gentest nachgewiesen werden.

Bin ich betroffen?

Falls in der eigenen Familie Verdacht auf erblichen Krebs besteht, können eine Beratung bei dem/der zuständigen Ärzt:in und nach Bedarf auch ein Gentest Klarheit bringen. Abgesehen von potenziellen genetischen Faktoren gibt es weitere Ursachen, die das Risiko, an Lungenkrebs zu erkranken, erhöhen können. Dazu zählen unter anderem Feinstaubbelastung am Arbeitsplatz sowie das Rauchen. Auch diese werden in unserer Kampagne rund um das Thema Lungengesundheit „Tage der Lungengesundheit“ Berücksichtigung finden.

Weiterführende Informationen darüber, wie ihr dazu beitragen könnt, eure Lungengesundheit zu erhalten, findet ihr hier: 

www.lungenunion.at

www.ogp.at

www.gesundheitsverbund.at

www.karl-landsteiner.at

www.dontsmoke.at

www.netzwerk-bgf.at

www.rauchfrei.at

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