Menschen mit Diabetes suchen aus verschiedenen Gründen medizinische Unterstützung. Doch eines haben sie alle gemeinsam: Sie erwarten nicht nur eine Verbesserung der Gesundheit, sondern auch eine Verbesserung ihres emotionalen Befindens. Das „glykämische Glück“ sollte daher oberstes Ziel jedes effektiven Diabetes-Managements sein. Dies erleichtert die Anwendung und Akzeptanz der verordneten Therapien.
Die Frage nach Krankheit oder Gebrechen behindert das Streben nach Gesundheit im Ökosystem der Diabetesversorgung. Zu dieser Erkenntnis kam Dr. Sanjay Kalra, Indien. Sein definiertes Ziel im Zuge des Diabetes-Managements ist in erster Linie das „glykämische Glück“ seiner Patienten. „Sobald wir das Glück in unsere Gedanken, Sprache und Handlungen integrieren, beginnen wir es auszustrahlen. Dies ist ansteckend und kann sich sowohl auf Mitarbeiter als auch auf Patienten und deren Familien auswirken“, so der Experte.
Glückliche Patienten finden sich einfacher in der Komplexität der Diabetesversorgung zurecht. Sie erreichen dadurch leichter die Gesundheitsziele. Sanjay Kalra: „Wir haben gesehen, dass glückliche Menschen dazu neigen, sich stärker an die vorgeschlagene Behandlung zu halten und die Konsultation innerhalb desselben Diabetes-Versorgungssystems fortzusetzen.“
Glückliches Arzt-Patienten-Verhältnis
Glück ist aber für den Diabetesberater genauso wichtig wie für die Person, die mit Diabetes lebt. Zudem sollte generell die Kommunikation zwischen Patienten und Arzt von Glück geprägt sein. Eine freundschaftliche Kommunikation zwischen beiden Parteien schließt den Kreislauf des „glykämischen Glücks“ und ermöglicht ein positiveres Gesundheitserlebnis und dadurch die Förderung der allgemeinen Gesundheit.
Sanjay Kalra verwendet das Konzept des „glykämischen Glücks“ auch, um Mitgefühlsermüdung und Burnout bei seinen Kollegen zu verhindern: „Die Beachtung unserer eigenen geistigen und emotionalen Gesundheit kann uns helfen, einfühlsamer und sensibler für die Bedürfnisse unserer Patienten zu sein und besser auf ihre Bedürfnisse zu reagieren.“
Dr. Sanjay Kalra ist Endokrinologe am Bharti Hospital in Karnal, Indien. Sein Beitrag erschien auf Medicine Matters diabetes.