HIV/AIDS: Gut behandelbar, aber oft zu spät erkannt

Dr. med. Christian Tatschl sprach im 1. Teil des Interviews mit Univ.-Doz. Dr. Alexander Zoufaly, Präsident der Österreichischen AIDS-Gesellschaft, über HIV und AIDS, die moderne antivirale Therapie, die erreichbare Lebensqualität und auch über das Problem der zu späten Diagnose.

In Österreich leben ca. 8.000 Menschen mit einer Infektion mit dem Human Immunodeficiency Virus (HIV). Die meisten der Betroffenen sind gut behandelt. Die moderne antiretrovirale Therapie (eine Kombination von mehreren gegen das HI-Virus wirksamen Medikamenten) ermöglicht eine normale Lebenserwartung mit einer sehr guten Lebensqualität. Voraussetzung ist jedoch die rechtzeitige Diagnose. Leider wird die Erkrankung oft erst spät entdeckt. Man spricht in diesem Fall von einer „Late Presentation“. In diesen Fällen ist das Immunsystem der Betroffenen häufig schon sehr geschwächt. Bis zur Behandlung sind diese Personen auch infektiös, ohne es zu wissen. Mit der Behandlung kann das Virus aber so weit unterdrückt werden, dass es im Blut nicht mehr nachweisbar ist – dann ist eine Übertragung des Virus auch bei ungeschütztem Geschlechtsverkehr nicht mehr möglich. Man spricht daher von U=U (undetectable = untransmittable; nicht nachweisbar = nicht übertragbar).

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