Das Coronavirus ist noch immer ein ständiger Begleiter und eine Herausforderung für die psychische Gesundheit. Wichtig ist, mit dieser unleidlichen Situation, die nun schon seit knapp zwei Jahren anhält, umgehen zu lernen. Optimismus und Widerstandsfähigkeit sind Eigenschaften, die gepflegt werden müssen.
Wer sich jetzt fallen lässt und seinen unangenehmen Emotionen hingibt, läuft Gefahr, auszubrennen. Um trotz der Einschränkungen positiv und motiviert zu bleiben, gibt IBG-Arbeitspsychologin Regina Nicham Tipps für die innere Stärkung und gegen die Entmutigung.
Selbstfürsorge
Gerade in Zeiten, in denen man das Gefühl hat, fremdbestimmt zu sein und an der eigenen Situation nichts ändern zu können, sollte Selbstfürsorge an oberster Stelle stehen. Stellen Sie sich bewusst die Frage: Was tut mir gut? Was mache ich gerne? Widmen Sie sich bewusst Ihren persönlichen Kraftquellen und füllen Sie diese von Zeit zu Zeit auch wieder auf!
Fokus auf Positives
Eine Situation hat meiste positive und negative Aspekte. Schaffen wir es also, in scheinbar ausweglosen Situationen positive Anteile zu finden, können wir uns Handlungsspielraum zurückerobern. Auch wenn sich die Situation selbst dadurch nicht verändert: Unsere Einstellung und unser Handeln sind abhängig davon, worauf wir uns konzentrieren. Lenken wir unsere Aufmerksamkeit auf die positiven Seiten, die Ressourcen, die “Ist-Seite”, wird uns der Umgang leichter fallen.
Akzeptanz und Gelassenheit
Zu lernen, unsichere und unwägbare Situationen im Leben zu akzeptieren und anzunehmen, hilft uns, besser damit umzugehen anstatt unsere wertvolle Energie in Verdrängen oder Widerstand zu investieren. Dabei geht es nicht darum, dass man die aktuelle Situation und die dadurch ausgelösten Gefühle toll finden muss. Es geht vielmehr darum, der Tatsache und den Gefühlen bedingt Raum zu geben, weil der Kampf gegen sie diese nur stärker machen würde. Denn was nützt einem der Kampf gegen eine Sache, der dieser Kampf egal ist? Versuchen Sie, unangenehme Gefühle zu registrieren, zu benennen, aber nicht darauf zu reagieren und sie wieder ziehen zu lassen! Und wenn ich es nicht ändern kann, vielleicht kann ich es für mich nutzbar machen? Was hat sich durch die Situation für mich verbesser? Hilfreiche Erfahrungen, Möglichkeiten – Zeit nehmen, überlegen und einfach einmal aufschreiben.
Sich abgrenzen
Gerade im Home Office ist es umso wichtiger, sich mit den Grenzen zwischen Privatem und Beruflichen zu beschäftigen und diese klar zu setzen. Sei es organisatorisch, indem konkrete Vereinbarungen über Arbeitszeiten und Erreichbarkeiten mit Vorgesetzten und Kolleg*innen getroffen werden oder auch räumlich, indem man sich einen klar abgegrenzten Bereich mit allem Notwendigen für die Arbeit einrichtet. Der Arbeitsplatz sollte darüber hinaus so gestaltet werden, dass er die eigene Produktivität möglichst fördert – denn je wohler wir uns in unserer Umgebung fühlen, umso motivierter sind wir auch.
Pausen und Erholung
Auch wenn die aktuelle Zeit von ungewöhnlichen Herausforderungen geprägt ist, achten Sie darauf, dass Sie sich regelmäßig kurze Pausen und Auszeiten nehmen, um zwischendurch für ein wenig Entspannung zu sorgen. Frischluft schnappen, sich bewegen, bewusste Atemübungen, Abwechslung sowie ausreichendes Trinken helfen, um gut über den Tag konzentriert bleiben zu können. Nicht vergessen: Bewegung und körperlicher Ausgleich steigern das Wohlbefinden und unterstützen beim Stressabbau.
Mehr Infos: www.ibg.at