Rauchen oder Passivrauchen – was ist schädlicher?

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Rauchen gilt als die häufigste Ursache für die Entstehung von Lungenkrebs. Doch bestehen Unterschiede zwischen der Wirkung des Passiv- und der des Aktivrauchens, und welche Maßnahmen kann man ergreifen, um sich zu schützen?

Glimmende Zigaretten geben eine Vielzahl von Partikeln mit hoher Schadstoffkonzentration ab; ebenso schadstoffhaltig ist der inhalierte und danach ausgeatmete Rauch. Rauchpartikel sammeln sich in Innenräumen, bleiben an Möbeln haften und belasten so nachhaltig die Umgebungsluft. Hier ist oftmals auch von „kaltem Rauch“ die Rede. „Passivrauchen“ bezeichnet das ungewollte Einatmen von Tabakrauch aus der Umgebungsluft – doch weniger schädlich macht es das nicht.

Aktiv- und Passivrauchen im Vergleich

Angaben des Robert Koch-Institutes zufolge sind bei Männern 9 von 10, bei Frauen hingegen mindestens 6 von 10 Lungenkrebserkrankungen auf aktives Rauchen zurückzuführen. Doch nicht nur Menschen, die aktiv rauchen, leiden unter dessen Folgen. Passivrauchen wird als ähnlich schädlich eingestuft wie Aktivrauchen, wie das Öffentliche Gesundheitsportal Österreichs bestätigt. Bereits kurzzeitiges Passivrauchen führt zu einer Reizung der Atemwege sowie zu Augenbrennen. Die Wirkungen längeren Passivrauchens sind fatal: Insbesondere die Gesundheit der Lunge und des Herz-Kreislauf-Systems ist gefährdet.

Das Deutsche Krebsforschungszentrum bestätigt, dass Personen, die passiv rauchen, vermehrt von Atemwegs- sowie Lungenerkrankungen betroffen sind und ein erhöhtes Risiko aufweisen, an einem Lungenkarzinom zu erkranken.  Das ist dem Tabakrauch, der beim Passivrauchen ungewollt eingeatmet wird, geschuldet, denn dieser enthält die gleichen giftigen Substanzen wie der aktiv inhalierte Rauch – teils sogar in wesentlich höherer Konzentration. Das erklärt, weshalb auch Passivrauchen COPD hervorrufen kann. COPD ist eine chronische Entzündung der Atemwege, die oftmals mit einer zunehmenden Verengung der Atemwege einhergeht, wie das Robert Koch-Institut bestätigt. Passivrauchen lässt außerdem das Brustkrebsrisiko bei Frauen vor der Menopause sowie jenes für koronare Herzkrankheiten, Herzinfarkte sowie Schlaganfälle steigen, wie das Öffentliche Gesundheitsportal Österreichs bestätigt.

Das persönliche Umfeld schützen

Ein Rauchstopp stellt einen aktiven und äußerst wirkungsvollen Schritt dar, um nicht nur die eigene Gesundheit, sondern auch die des persönlichen Umfeldes zu schützen – denn Personen, die mit jemandem zusammenleben, der/die raucht, weisen ebenso wie Personen, die Passivrauch am Arbeitsplatz ausgesetzt sind, ein um 20 bis 30 Prozent erhöhtes Risiko auf, an einem Lungenkarzinom zu erkranken.

Darüber hinaus atmen Kleinkinder im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht mehr Luft ein als Erwachsene und nehmen so nicht nur mehr Schadstoffe des Tabakrauches auf, sondern können diese aufgrund ihres noch nicht voll entwickelten Entgiftungssystems auch schlechter wieder loswerden – so erhöht sich unter anderem ihr Asthmarisiko. Unter den Folgen des Passivrauchens leiden insbesondere ungeborene Kinder sowie Babys und Kinder, da die gesunde körperliche Entwicklung dadurch beeinträchtigt wird.

Neben einem erhöhten Risiko für akute chronische Atemwegserkrankungen sowie Mittelohrentzündungen sind sie stärker gefährdet, später selbst abhängig zu werden. Häufig werden E-Zigaretten als weniger schädliche Alternative zum herkömmlichen Tabakrauch beschrieben – doch stimmt das wirklich? Wie es sich mit dem (Passiv-)Rauchen von E-Zigaretten verhält, besprechen wir im nächsten Artikel „E-Zigaretten: Chance oder unterschätzte Gefahr?”

Weiterführende Informationen darüber, wie ihr dazu beitragen könnt, eure Lungengesundheit zu erhalten, findet ihr hier: 

stiftung-gesundheitswissen.de

www.lungenunion.at

www.ogp.at

www.gesundheitsverbund.at

www.karl-landsteiner.at

 

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