Studie legt Zusammenhang zwischen Junk-Food und Alzheimer nahe

Dass der individuelle Lebensstil nicht nur einen Einfluss auf die körperliche- sondern auch auf die kognitive Gesundheit hat, ist mittlerweile wissenschaftlicher Konsens. Eine auf der internationalen Konferenz der Alzheimer’s Association in Kalifornien vorgestellte Studie geht nun noch einen Schritt weiter und verweist auf einen direkten Zusammenhang zwischen Fast Food-Konsum und Demenzerkrankungen.

In der Studie – die bisher noch nicht von unabhängigen Expert:innen begutachtet wurde – wurden die Ernährungsgewohnheiten und die kognitiven Fähigkeiten von 10.000 Brasilianer:innen mittleren und höheren Alters über einen längeren Zeitraum (6-10 Jahre) untersucht. Zu Beginn und gegen Ende der Studie wurden die Teilnehmer:innen kognitiven Tests unterzogen, im Rahmen derer Wort-Erinnerungsvermögen, Worterkennung und verbale Fähigkeiten analysiert wurden. Zusätzlich wurden die Proband:innen ausführlich zu ihren Ernährungsgewohnheiten interviewt. 

Begünstigt Junk-Food den geistigen Verfall?

Die Ergebnisse der Studie legen nahe, dass sich die kognitive Leistung jener Teilnehmer:innen, deren täglicher Speiseplan aus 20 Prozent oder mehr hoch-verarbeiteten Lebensmitteln bestand, im Studienzeitraum schneller verschlechterte. Im Vergleich dazu blieben die Proband:innen, die sich von weniger fettreichen Lebensmitteln mit viel Aromen, Farbstoffen und anderen Zusatzstoffen ernährten, länger geistig fit. Die Autorin der Studie, Dr. Claudia Suemoto, erklärt hierzu in einem Statement, dass: „(…) unabhängig von der Menge an Kalorien und der Menge an gesunden Lebensmitteln, die man zu sich nimmt, hochverarbeitete Nahrung nicht gut für die Kognition ist”. 

Dr. Suemoto betont, dass die tatsächlichen Ursachen für den Rückgang der kognitiven Leistung der Studienteilnehmer:innen streng genommen nicht untersucht wurden. Deshalb könne man aus der Untersuchung nicht darauf schließen, dass der Verzehr hochverarbeiteter Lebensmitteln für Alzheimer verantwortlich sei – einen Zusammenhang zwischen ungesunder Ernährung und der Verschlechterung der kognitiven Fähigkeiten konnte jedoch festgestellt werden. Außerdem unterstreichen mehrere andere Studien der vergangenen Jahre diese Ergebnisse. 

Sozioökonomische Faktoren schuld an Fast-Food-Konsum

Percy Griffin, Direktor des wissenschaftlichen Engagements der Alzheimer’s Association meint hierzu: „Dass hochverarbeitete Lebensmittel zunehmend stärker konsumiert werden, hängt mit einer Reihe von sozioökonomischen Faktoren zusammen”. Der „Zugang” zu einem gesunden Lebensstil muss einfacher werden – dazu gehören in erster Linie Aufklärung und finanzielle Unterstützung.

Viele Menschen wissen nicht, wie wichtig gesunde Ernährung ist und wie sie sich gesund ernähren können, andere müssen aus finanziellen (und damit auch Zeit-) Gründen häufiger auf Fast-Food zurückgreifen. Ernährungs-Kompetenz müsste bereits in der Schule unterrichtet werden, Richtlinien für die Kennzeichnung von Zusatzstoffen in Lebensmitteln müssten strenger- und gesunde Lebensmittel leistbarer werden. 

 

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