Können Infektionen das Risiko eines Lungenkarzinoms erhöhen?

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Rauchen ist ohne Zweifel die wichtigste Ursache von Lungenkrebs. Aber auch einige Infektionskrankheiten, so etwa Tuberkulose, können das Lungenkrebsrisiko erhöhen. Wir erklären, wie man sich schützen kann!

Narben in der Lunge, die aufgrund vorangegangener Entzündungen, Infektionen oder Verletzungen entstanden sind, werden allgemein mit einem erhöhten Krebsrisiko assoziiert. Ein Beispiel ist die Tuberkulose, eine durch Bakterien verursachte, noch immer weit verbreitete Infektionskrankheit, die vor allem die Lunge betrifft. Stellen der Lunge, die nach einer solchen Infektion vernarbt sind, gelten als jene Bereiche, in denen Lungenkrebs am ehesten auftritt. Wie die Deutsche Krebsgesellschaft bestätigt, steigt das Risiko für Lungenkrebs durch eine Tuberkuloseerkrankung nur geringfügig. Rauchen und Passivrauchen erhöhen das Risiko des Entstehens aber zusätzlich.

Weitere mögliche Risikofaktoren

Laut aktuellem Forschungsstand ist noch nicht klar, ob Virusinfektionen wie etwa Herpes Zoster, humane Papillomviren oder auch das Epstein-Barr-Virus potenziell eine Rolle bei der Entstehung von Lungenkrebs spielen. Darüber hinaus besteht die Vermutung eines Zusammenhangs zwischen chronischen Lungenerkrankungen wie der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung, auch als „COPD“ bekannt, und Lungenkrebs. Zwar gilt das Rauchen nach wie vor als einer der Hauptrisikofaktoren für COPD, jedoch kann aktuell nicht ausgeschlossen werden, dass das Risiko eines Lungenkarzinoms in diesem Zusammenhang unabhängig vom Raucherstatus Gültigkeit behält.

Die richtige Vorsorge

Zahlen zeigen, dass Lungenkrebs in deutschsprachigen Ländern bei Frauen der dritt- und bei Männern der zweithäufigste bösartige Tumor ist. Am häufigsten tritt die Erkrankung im Alter zwischen 68 und 70 Jahren auf, wie das Universitätsklinikum Ulm bestätigt. Wie lässt sich nun das Risiko senken, selbst an einem Lungenkarzinom zu erkranken? Vorrangig sind schädliche Substanzen für die Entstehung von Lungenkrebs verantwortlich, die sich über die Atemluft den Weg in die Lunge bahnen. Darunter finden sich etwa ionisierende Strahlen, Feinstaub, Dieselmotorabgase, Asbest und Quarzstäube. Dementsprechend weisen bestimmte Berufsgruppen ein erhöhtes Lungenkrebsrisiko auf.

Hervorgehoben werden muss allerdings, dass Rauchen – Passivrauchen miteinbezogen – den größten Risikofaktor darstellt. Neben einem gesunden Lebensstil und der bestmöglichen Vermeidung der Exposition den schädlichen Substanzen gegenüber ist das Wahrnehmen von Vorsorgeuntersuchungen als zentrales Element zur Prävention und Frühdiagnose zu nennen. Dies gilt insbesondere, wenn eine genetische Disposition oder eine frühere Lungenkrebserkrankung vorliegen.

Weiterführende Informationen darüber, wie ihr dazu beitragen könnt, eure Lungengesundheit zu erhalten, findet ihr hier: 

www.lungenunion.at

www.ogp.at

www.gesundheitsverbund.at

www.karl-landsteiner.at

www.dontsmoke.at

www.netzwerk-bgf.at

www.rauchfrei.at

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